Ich war dabei: Motorrad-Demo von Hildesheim nach Hannover und zurück
Mehrere tausend Biker bei Demonstration gegen „Sippenhaft“
Nach Angaben der Organisatoren waren es zwischen 3.500 und 4.000 Teilnehmern, erwartet worden waren etwa 1.000. Die Polizei hatte etliche Straßen abgesperrt, in Hannover auch Teile des Messeschnellwegs und das Rudolf-von-Bennigsen-Ufer am Maschsee.
Der Bundesrat setzt sich laut einem Beschluss aus dem Mai dafür ein, die Lärmpegel aller neuen Motorräder auf 80 Dezibel zu begrenzen. Strafen für technische Manipulationen sollen der Länderkammer zufolge verschärft sowie Fahrverbote an Sonn- und Feiertagen leichter ermöglicht werden. „Damit werden Motorradfahrer in eine pauschale Sippenhaft genommen“, kritisierte Steffen Rabuschenko von der Initiative „Demo gegen Fahrverbote Hildesheim“.
Auch der Industrie-Verband Motorrad Deutschland bemängelte die Forderungen. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hatte sich zuletzt ebenfalls gegen weitere Verbote für Biker ausgesprochen.
ADAC-Sprecher: „Überwiegende Mehrheit der Motorradfahrer ordnungsgemäß unterwegs“
Der ADAC in Niedersachsen lehnt Verkehrsverbote an Sonn- und Feiertagen ab. „Nach unsere Kenntnissen ist die überwiegende Mehrheit der Motorradfahrer ordnungsgemäß unterwegs“, sagte eine Sprecherin. Aufgrund weniger schwarzer Schafe Kollektivstrafen zu verhängen, sei unangemessen.
Und eine Sperrung beliebter Strecken führe dazu, dass auf andere attraktive Strecken ausgewichen werde. „Das Problem wird damit nur verlagert und andernorts noch weiter verschärft.“