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23.05.2020

Politik: Man sollte unsere "Demokratie" mal "demokratisieren"

Was wäre, wenn man unsere Demokratie mal demokratisieren würde?

23. Mai 2020
Hannover,, Bemerode
Sehr oft werden Landtagswahl und Bundestagswahl verwechselt
Bei jeder Wahl wird es offensichtlich, die unmittelbare Politik im Landtag ist nicht zufriedenstellend. Da turnusgemäß die Bundestagswahlen anstehen, wird diese Erkenntnis nun auf die Wahl des Bundestages Auswirkungen haben, die allerdings mit dem Landtag nichts gemein haben. Da werden Parteien abgestraft, für etwas, was diese gar nicht zu verantworten haben. Umgekehrt verhält es sich genau so. 
Aber bei jeder Wahl zeichnet es sich so ab. Die Verantwortlichkeiten werden oft aus Unkenntnis ausgeblendet.
Vielleicht sollte man auch mal erwähnen, dass nur am Wahltag, ab Wahlbeginn bis zum Wahlende hin, wirklich Demokratie herrscht. Nach Auszählung der Stimmen und Bekanntgabe des Wahlsiegers formatieren sich die Parteien neu. 
Wahlurne
Leider hat der Wahlsieger, wie so oft, nicht die absolute Mehrheit erreicht und muss sich einer Regierungsbeteiligung stellen und sucht sich einen Koalitionspartner um wirklich regierungsfähig zu werden. Der Koalitionspartner hat selbstverständlich ein eigenes Ziel vor Augen gehabt, wurde aber letztlich nicht vom Volk mit der Regierung beauftragt. Also einigen sich beide Parteien in einem Koalitionsvertrag auf gemeinsame Ziele. 
Als Wähler ist es oft ein Schlag ins Gesicht, weil man plötzlich mit einer Regierung zu tun hat, die man so gar nicht gewählt hatte. Die Grundsätzlich unterscheidenden Merkmale, die einen Wähler zu einer bestimmten Wahl animierten, sind im Koalitionsvertrag nicht mehr berücksichtigt.
So viel zum Thema Demokratie ...!

Jeder Wahlberechtigte darf wählen
So ist es und so soll es auch sein. Das zeichnet eine Demokratie aus, so ist es im Grundgesetz auch vorgesehen und verankert.
Es gibt sehr viele Wähler, die eine solche Wahl als Chance sehen, in der Politik etwas zu verändern. Sie haben sich informiert und wissen, was sie wollen und was sie nicht wollen.
Aber sind wir doch mal ehrlich, Wie viele Wahlberechtigte kennen die Schwerpunkte der Parteien, welche Ziele verfolgen diese Parteien? Kaum jemand kennt deren Wahlprogramm. Viele verlassen sich nur auf wilde Parolen, oder auf Trends.
Besonders erschreckend sind Aussagen, die ich oft höre, in denen man mir sagte, "mein Mann hat die Partei auch immer gewählt, daher wähle ich die auch", ohne eine eigene Meinung zu haben. Oder noch besser ist, "die Partei wähle ich doch immer", egal ob sich das Parteiprogramm zwischenzeitlich verändert, oder nicht.
Besonders demokratisch finde ich auch, wenn man bestimmte Parteien "abstrafen" will und aus diesem Grund eine ande (Sarkasmus aus).
Was bitte haben solche Wähler an der Demokratie nicht verstanden? Man hat die Wahl, aber sie wird nicht genutzt, im Gegenteil, die Chance etwas zu verändern wird vertan. Durch so ein Verhalten verändert sich doch nichts. Im Gegenteil, man läuft sogar Gefahr, das es so weitergeht, wie bisher, was man eigentlich nicht wollte, aber selbst verursacht hat. Man hatte die Wahl ...
Was könnte man anders machen?
Man sollte Wahlberechtigte und Wähler unterscheiden. Genauer gesagt, aus der großen Masse der Wahlberechtigten sollte man die aktiven Wähler selbst mobilisieren. 
Aber wie könnte man aktive Wähler ermitteln?
Vielleicht sollte der "Wahlschein" beim Bürgeramt grundsätzlich selbst abgeholt werden müssen. Auf diesem Weg würden interessierte Wähler sich ihren "Wahlschein" abholen, um wählen zu können. Dieser Vorgang siebt sicherlich desinteressierte Wahlberechtigte genau so aus, wie Uninformierte und Unkundige. 
Vorstellbar wäre auch eine Art "Wählerschein".
Angelehnt an eine "Fahrerlaubnis", die man zum Führen eines Kraftfahrzeuges im Straßenverkehr benötigt. Denn, nur wer seine Befähigung zum Führen eine Kraftfahrzeuges im Straßenverkehr einem Prüfer unter Beweis gestellt hat, erhält darüber ein entsprechendes Dokument.
So könnte man eine entsprechende Kenntnis des demokratischen Grundgedankens und der Politik belegen um die Geschicke der Politik durch eine Wahl zu beeinflussen. Nach dem Motto: "Wer sich nicht auskennt, sollte lieber nicht mitmischen."







22.05.2020

Blog: Wie setzt sich der Benzinpreis zusammen?

Wie entsteht der Preis für einen Liter Benzin?

20. Mai 2020
Hannover,, Bemerode
Der Benzinpreis steht wie kaum ein anderer Produktpreis permanent im Fokus der Verbraucher. Aktuell - Stand 13. Mai 2020 - entfallen bei einem Preis von 1,159 Euro pro Liter Super E10 allein etwa 72 Prozent auf Steuern und Abgaben. Absolut summieren sich Mehrwertsteuer, Energie- oder Mineralöl- (Ökosteuer) und der Beitrag an den Erdölbevorratungsverband (EBV) auf insgesamt rund 84 Cent je Liter Ottokraftstoff.
So in etwa verteilt sich der Benzinpreis bei € 1,40 per Liter

Bestandteile und Entwicklung des Benzinpreises

Zu den Steuern und Abgaben kommt der Einkaufspreis bzw. Produktpreis für das Mineralölprodukt hinzu. Dieser wird kurzfristig auf dem Rotterdamer Spotmarkt ermittelt und ist abhängig von der Entwicklung der Rohölpreise. Es ist hierbei eine zeitliche Verzögerung der Rohölpreisentwicklung auf die Preisbildung der Mineralölprodukte in Deutschland zu beobachten. Der Einkaufspreis macht etwa ein Drittel des Benzinpreises aus. Den geringsten Teil tragen weitere Kosten für Vertrieb, Transport oder Tankstellenpacht bei.

Benzinpreise im internationalen Vergleich

Im internationalen Ländervergleich der Benzinpreise rangiert Deutschland in der oberen Hälfte. Demgegenüber weisen Staaten mit hohen Erdölreserven und Erdölfördervolumina wie die USA geringere Preise für Mineralölprodukte auf.
Quelle: Statista.com

21.05.2020

Blog: Vatertag, Männertag, Herrentag

Ein Prosit auf die Väter

21. Mai 2020
Hannover, Bemerode
Der volkstümliche Vatertag wird in Deutschland am christlichen Feiertag "Christi Himmelfahrt" gefeiert, dem 40. Tag nach Ostern. Der Vatertag findet im Jahr 2020 deshalb am 21. Mai statt. Der Vatertag wird auch als Männertag oder als Herrentag bezeichnet. Seit 1936 ist Christi Himmelfahrt in Deutschland gesetzlicher Feiertag.

Die Bedeutung des Vatertags und das genaue Datum sind im deutschsprachigen Raum regional verschieden. Als offizieller Feiertag hat er seine Wurzeln in den USA. Dort wird der Vatertag als ein Ehrentag für Väter ähnlich wie der Muttertag gefeiert. Präsident Richard Nixon erhob ihn 1974 für die USA in den Rang eines offiziellen Feiertages für den jeweils dritten Sonntag im Juni.

Heutzutage wird der Vatertag zunehmend als Familienfest gefeiert, etwa um gemeinsame Tagesausflüge zu gestalten, aber auch um über das verlängerte Wochenende - mit Freitag als Brückentag, der in vielen Schulen freigegeben wird - einen Kurzurlaub zu unternehmen. Der Text "Vatertag" wurde von www.kleiner-kalender.de entnommen.

Aufgrund des erhöhten Alkoholkonsums und den häufig durchgeführten Massenveranstaltungen (hierzu zählen u. a. gemeinschaftliche Ausflüge, z. B. Grillausflüge) gibt es, wenn man die Statistik betrachtet, am Vatertag erheblich mehr Schlägereien als an gewöhnlichen anderen Tagen. Laut dem Statistischen Bundesamt steigt die Zahl der durch Alkohol bedingten Verkehrsunfälle an Christi Himmelfahrt bzw. am Vatertag auf das Dreifache des Durchschnitts der sonstigen Tage an und erreicht einen Jahreshöhepunkt. (Quelle: Wikipedia, Lizenz: CC-A/SA) Dieser Text wurde von www.kleiner-kalender.de entnommen.

20.05.2020

Blog: Wie findet man Norden ohne Kompass

Wie orientiert man sich ohne einen Kompass zu haben?

20. Mai 2020
Hannover,, Bemerode
Mit der analogen Armbanduhr die Himmelsrichtungen bestimmen

1. Möglichkeit

Es ist zufällig gerade genau 12 Uhr mittags (nach Winterzeit, bei Sommerzeit wäre es genau 13 Uhr). Dann braucht man nur zu schauen, wo die Sonne gerade steht, denn mittags steht die Sonne immer genau im Süden.

2. Möglichkeit

Es ist nicht 12 Uhr, aber ich habe eine analoge Uhr (die mit den Zeigern). Dann kann ich folgendes tun:

  • richte den Stundenzeiger (das ist der kleine) so, dass er genau auf die Sonne zeigt, 
  • dann teilst Du die Skala zwischen dem Stundenzeiger und er 12 genau in der Hälfte,
  • jetzt denkst Du Dir eine Linie von der Mitte der Uhr zu der Stelle auf der diese Hälfte liegt.
  • Diese Linie zeigt genau nach Süden!

Das klappt so nur, wenn die Uhr nach Winterzeit geht. Im Sommer nimmt man nicht die „12“, sondern die „1“.

Die Himmelsrichtungen mit dem Polarstern finden

Wenn man sich verlaufen hat, kann man mit einer Karte und einem Kompass nach Hause finden. Aber was, wenn man beides nicht hat? Mit dem Sternenhimmel kann man die Himmelsrichtungen genau so gut herausfinden, wie mit einem Kompass.

Was brauche ich?

Eine sternenklare Nacht und ein gutes Auge.


Wie lange dauert es?

Nur ein paar Minuten.


Dieses Sternbild nennt man den großen Wagen oder auch den großen Bären (im nächsten Bild rot markiert). Es kann sein, dass er etwas verdreht ist und anders steht, als in meinem Bild. Jedoch die Form an sich bleibt immer gleich!

Nun betrachte die beiden Sterne des großen Wagens, die in meinem Bild ganz rechts stehen (im nächsten Bild sind sie gelb markiert). Die gedachte Verbindung zwischen den beiden verlängerst Du nun im Kopf circa 5 mal (im Bild durch eine schwarze Linie dargestellt), bis Du zu einem recht hellen Stern kommst. Du hast den Polarstern (oder auch Nordstern) gefunden (im nächsten Bild grün gekennzeichnet).

Wie funktioniert es?

Als erstes suchst Du am Himmel folgendes Sternbild (die Linien sind natürlich nur gedacht):


Wenn Du Dir jetzt von diesem Stern gerade nach unten bis zum Boden eine Linie denkst, trifft diese genau im Norden auf die Erde. Du hast die Himmelsrichtung Norden direkt vor Dir. Das bedeutet, Süden liegt genau hinter Dir, rechts hast Du Osten und links ist Westen. Also hast Du alle Richtungen bestimmt. Jetzt musst Du nur noch wissen, in welcher Dein Ziel liegt … also brauchst Du immer noch eine Karte.


Die Sonne

Der Klassiker und auch die beste Methode um die Himmelsrichtungen zu bestimmen. Wichtig zu wissen ist, dass die Sonne ungefähr im Osten aufgeht, zu Mittag ungefähr im Süden steht und und Abend ungefähr im Westen untergeht.

Das Schlüsselwort ist ungefähr.
In unseren Breiten variiert die Länge von Tag und Nacht deutlich. Im Sommer ist es länger hell während im Winter schon um 16:00 Dunkelheit herrscht.

Es gibt eine relativ einfach und brauchbar genaue Methode mit der Uhr. Die ist zwar ungenau aber besser als Nichts… Stundenzeiger auf die Sonne richten und der halbe Weg zwischen der Ziffer 12 und dem Stundenzeiger ist ungefähr Süden. Jedoch musst Du die Sommerzeit bedenken. Zudem ist wichtig, dass zum Beispiel unsere Zeitzone von Polen bis Spanien reicht. Da kann die Sonne nicht zur selben Zeit im Süden stehen. Mit dieser Sonnen-Uhr Methode kannst Du Fehler bis 25° Abweichung erzeigen. Doch für die grobe Orientierung reicht das sicher aus…



Die Sterne

Den Polarstern mit Hilfe des Großen Wagens oder dem Sternbild der Kassiopeia zu finden ist nicht schwer. Und das Beste darin ist, dass der Polarstern wirklich immer im Norden steht. Fein nicht?

Vielleicht interessiert Dich das Thema Orientierung mit Hilfe der Sterne – dann besuche Doch mein Survival Blog. Dort habe ich 2012 mal einen Artikel zu diesem Thema verfasst -> Orientierung mit Sternbilder



Der Mond

Auch der Mond ist eine gute Möglichkeit die Himmelsrichtungen abzuschätzen. Merke Dir folgende Regeln:

1. Bei Vollmond stehen Mond und Sonne 180° zueinander
2. Bei abnehmenden Halbmond stehen Mond und Sonne 270° zueinander
3. Bei Neumond stehen der Mond und die Sonne 0°zueinander
4. Bei zunehmenden Halbmond stehen Mond und Sonne 90° zueinander

Bei Vollmond geht die Sonne unter und der Mond geht zeitgleich auf.



Ameisen

Ameisen brauchen Wärme. Nun leben sie ohne Zentralheizung das ganze Jahr über in der Wildnis. Demnach müssen die Tiere eine gute Überlebensstrategie entwickeln um gut durchzukommen.

Wärme kommt für Ameisen von der Sonne und das ist der springende Punkt. Ameisenhügel werden tendenziell nach dem Sonnenlauf ausgerichtet. Soll heißen – ein Ameisenhaufen wird nicht Richtung Norden ausgerichtet sondern eher Richtung Süden.


Baumringe

Besonders bei gefällten Bäumen kannst Du die Wachstumringe eines Baumes gut erkennen. Es gibt eine Tendenz, dass das Herz also der Mittelpunkt des Baumes eher in Richtung Süden zeigt. Natürlich kannst Du nicht davon ausgehen immer und überall die Ringe von gefällten Bäumen lesen zu können. Doch es ist eine weitere Hilfe für den Fall der Fälle.


Blutroter Hartriegel

Dieser Strauch ist in unseren Breiten recht häufig. U.a. kann dieser Hartriegel an seinen roten Ästen erkannt werden. Das Rot ist ein Anthocyan und wird an der Sonnenseite des Strauches deutlich mehr gebildet als an der Schattenseite.

Ein Strauch bzw. eine Gruppe von Sträuchern in offener Fläche sind daher sehr aufschlussreich. Wenn Du mehr über Pflanzen und Bäume als Nahrung, Medizin oder grundsätzlich im Survival lernen willst, dann ist vielleicht das Seminar “Survival Pflanzen Intensiv” das richtige für Dich.


Wuchsrichtung von Baumästen

Bäume und Pflanzen im Allgemeinen brauchen Sonnenlicht als Motor für den Stoffwechsel. Daher haben Bäume ein vitales Interesse soviel wie möglich an Sonnenlicht zu ergattern.
Daher entsteht die Tendenz, dass an der Lichtseite deutlich mehr und ausladendere Äste wachsen.

Am Besten kannst Du an alleinstehenden Bäumen beobachten, denn Mitten im Wald ist dieses Orientierungszeichen keine echte Hilfe…


Kombination macht sicher

Du darfst Dich nicht auf eine einzige Methode verlassen. Es handelt sich bei natürlichen Orientierungsmittel um Tendenzen und keine 100%ige Aussage wie bei einem Kompass. Kombinierst Du Deine Beobachtungen wirst Du die Tendenzen besser abschätzen können

Übung macht den Meister

Wenn Du Draußen unterwegs bist, dann achte auf diese Methoden und Du wirst mit der Zeit eine gutes Gefühl für die natürlichen Orientierungsmethoden bekommen.

Quelle: überlebenskunst.at



17.05.2020

Historisch: Hannovers Serienmörder "Fritz Haarmann"

Fritz Haarmann (1879-1925)

17. Mai 2020
Hannover

Seine Opfer tötete er mit Biss in den Adamsapfel. Bis zu einen Mord pro Woche soll Fritz Haarmann 1923/24 in Hannover begangen haben. Selbst erfahrene Reporter brauchten damals „gute Nerven, um die Schilderungen Haarmanns anzuhören“.



Von Berufs wegen sind Strafrichter und Staatsanwälte hartgesotten. So schnell überrascht sie nichts, erst recht nicht das Geständnis eines Angeklagten. Anders ist es aber, wenn ein mutmaßlicher Serienmörder gleich am ersten Tag seines Verfahrens immer wieder in den voll besetzten Gerichtssaal ruft: „Ja, glauben Sie denn, dass es Spaß macht, einen Menschen umzubringen?“ So etwas geht selbst erfahrenen Juristen an die Nieren.
Ebenso wie Gerichtsreportern. Paul Schlesinger, besser bekannt unter seinem Kürzel „Sling“, leitete in der Weimarer Republik nicht nur das Rechtsressort der angesehenen „Vossischen Zeitung“. Er war auch beim Strafprozess gegen Fritz Haarmann im Dezember 1924 anwesend.

Sein Prozessfeuilleton über das Verfahren gegen den „Schlächter von Hannover“, der wegen mindestens 24 Morden an Jungen und jungen Männern zwischen zehn und 22 Jahren verurteilt wurde, gehört zu den vergessenen Großleistungen des Kriminaljournalismus. Sling schaffte es, seinen Lesern das Grauen zu vermitteln, ohne voyeuristisch zu werden.

Es gehörten, schrieb er, „gute Nerven dazu, um die Schilderungen Haarmanns anzuhören“. Doch ins Detail ging er, im Gegensatz zu manchen seiner Kollegen im Gerichtssaal, nicht. Schlesinger verzichtete darauf auszubreiten, was die Ermittler über die vorwiegende Todesart der Opfer aussagten.

Fast ein Jahrhundert später, in einer von ständigem Mord und Totschlag im Fernsehen geprägten Gesellschaft, kann man vieles darüber sogar in Wikipedia nachlesen. Etwa, dass der damals etwa 45-jährige Haarmann sich von seinem zwei Jahrzehnte jüngeren Komplizen Hans Grans immer wieder Jungen und Jugendliche aus dem Hannoveraner Milieu zuführen ließ und sie für analen Geschlechtsverkehr bezahlte. Sling beschränkte sich darauf, von der „krassesten Form homosexueller Betätigung“ zu schreiben.

Wenn Haarmann dann mit seinen Gespielen im Bett lag, bekam er oft seine „Tour“, wie er selbst sagte. Sling berichtete seinen Lesern nicht, was genau darunter zu verstehen war: Er biss seine Opfer in den Adamsapfel und würgte sie gleichzeitig. Der Tod trat durch Ersticken ein, entweder am Blut, das die Atemwege blockierte, oder am Zudrücken des Halses.

Zwischen Februar 1923 und Juni 1924 mordete Fritz Haarmann durchschnittlich jeden Monat mindestens einmal, im Oktober 1923 und April 1924 aber auch jede Woche. Die 24 Taten, für die er zum Tode verurteilt wurde, waren jene, in denen die Teile der mehr oder weniger zerstückelten Leichen der Opfer wieder auftauchten.

Stück für Stück ins Wasserklosett

Denn nach den Morden zerteilte er seine Opfer, weidete sie aus, verbrannte Teile davon und entsorgte den Rest in der Leine oder Stück für Stück in Wasserklosetts. Das gelang ihm so gründlich, dass die Polizei erst im Mai 1924 überhaupt merkte, dass ein Serienmörder in Hannover sein Unwesen trieb.

Haarmann verwirrte die Ankläger und die Richter. So sagte er aus, ob er nun 16 oder 27, vielleicht auch 30 Morde begangen habe, mache doch auch keinen Unterschied. Man möge ihm ruhig auch noch weitere ungeklärte Taten zuschreiben. Andererseits beschrieb er detailliert „nur“ neun Morde, zu zwölf weiteren äußerte er sich unklar. Sechs ihm zur Last gelegte Taten bestritt er, doch konnten ihm davon nach Ansicht der Ermittler fünf, nach Meinung des Gerichtes immerhin drei zugeordnet werden.

Zwar steckte die Kriminaltechnik 1924 noch in den Kinderschuhen. Doch aufgrund der identischen Tötungsmethode und des ähnlichen Vorgehens bei der Beseitigung der Leichen galt der Tatnachweis als ausreichend.

Aber gab es vielleicht noch viel mehr Opfer? Immerhin stellten die Ermittler fest, dass zahlreiche weitere Stricher und junge Obdachlose, die eigentlich in Haarmanns Beuteschema passten, nachweislich in seiner Wohnung übernachtet hatten, aber überlebten. In den schweren Jahren der Inflation 1923 gab es viele entwurzelte Menschen, die in der Nähe von Großstadtbahnhöfen wie in Hannover mehr schlecht als recht lebten. Sie verkauften oft das Letzte, was ihnen geblieben war: ihren Körper.

„Ärztliche Verhör eines Geisteskranken“

Auf diese Art hatten sich auch Haarmann und Hans Grans kennengelernt. Doch der 1901 geborene junge Mann wurde kein Opfer, sondern ein Komplize. Er sprach für seinen Freund potenzielle Opfer an, möglicherweise half er auch bei der Beseitigung der Leichenteile.

Zwar bestritt Grans vor dem Gericht in Hannover ebenso wie bis zu seinem Tod 1975, jemals etwas von den Morden und den Leichenzerstückelungen mitbekommen zu haben. Doch er trug bei seiner Festnahme Kleidungsstücke von mindestens zwei Mordopfern, und den Besitz von anderen hatte er nachweislich unter den Hand verkauft.

Die Vernehmungen vor Gericht erinnerten Paul Schlesinger mehr an das „ärztliche Verhör eines Geisteskranken“ als an eine reguläre Vernehmung eines Angeklagten. Dabei war Fritz Haarmann jedoch in einigen Punkten ganz eindeutig: Er bestritt, aus dem Fleisch seiner Opfer Terrinen hergestellt, selbst verspeist oder sogar verkauft zu haben. Allerdings wurden verdächtige Proben nicht mit Mikroskopen untersucht, sondern pauschal zu Schweinefleisch erklärt. Deshalb wird man nie mehr Klarheit über die tatsächlichen Taten von Fritz Haarmann bekommen.

Nach der Urteilsverkündung fünf Tage vor Weihnachten 1924 sagte der Angeklagte, dass „er das Urteil voll und ganz annehme“. Er war wegen 24-fachen nachweislichen Mordes zu 24-facher Todesstrafe verurteilt worden. Sein Mitangeklagter Hans Grans erhielt wegen Anstiftung zum Mord in mindestens einem Fall ebenfalls die Todesstrafe.

„Ich will geköpft werden, dann habe ich Ruh“

Doch Haarmann, der während des Prozesses seinen ehemaligen Lebensgefährten schwer belastet hatte, nahm nach dem Urteil alle Schuld auf sich. Die Todesstrafe für Grans wurde revidiert zu zwölf Jahren Zuchthaus; er saß bis 1938 regulär ein und wurde dann rechtswidrig ins KZ Sachsenhausen verlegt, wo er bis 1945 überlebte. Nach dem Krieg heiratete er und zog wieder in die Nähe von Hannover.

Sein Freund dagegen, der „Schlächter“, wurde am 15. April 1925 im Gerichtsgefängnis nördlich des Bahnhofs von Hannover mit dem Fallbeil hingerichtet. Er hatte dem Gericht gesagt: „Ich will geköpft werden. Das ist ein Augenblick, dann habe ich Ruh.“ Diesen Wunsch bekam Fritz Haarmann erfüllt.

Quelle: Welt.de

Historisch: In Hannover "Unterm Schwanz treffen"

Unser Ernst August, König von Hannover (1771-1851)

17. Mai 2020
Hannover
Das Ernst-August-Denkmal ist ein Reiterstandbild zu Ehren des Landesherrn des ehemaligen Königreichs Hannover, König Ernst August. Es wurde 1861 von Albert Wolff geschaffen und auf dem Ernst-August Platz vor dem hannoverschen Hauptbahnhof errichtet. Das Denkmal ist neben der Kröpcke-Uhr einer der wichtigsten Treffpunkte in Hannover, der gemeinhin als „Unterm Schwanz“ bezeichnet wird.

Das Denkmal zeigt König Ernst August I. in Husarenuniform. Das bronzene Reiterstandbild steht auf einem Sockel aus Granit (vom Brocken) mit der Aufschrift „Dem Landesvater / Sein treues Volk“ sowie am Bronzefuß „Geb. 5. Juni 1771. König 20. Juni 1837. Gest 18 Novbr 1851. Errichtet 21. September 1861“.

Ernst August (1771-1851) König von Hannover war der fünfte Sohn von König Georg III. (1738-1820).
Als Ernst August im Jahr 1837 den Thron in Hannover erbte, endete die 123jährige Personalunion zwischen Hannover und Großbritannien. In England regierte ab 1837 seine Nichte Königin Victoria. Sie konnte nicht zugleich Königin in Hannover werden, da hier aufgrund des königlichen Hausgesetzes die männliche Erbfolge bevorzugt wurde. Nur bei einem vollständigen Erlöschen der männlichen Linie hätte Königin Victoria auch den Thron in Hannover erben können.
So kam es, dass ihr Onkel, Herzog Ernst August von Cumberland 1837 die Regierung in Hannover antrat. König Ernst August stellte gleich zu Beginn seiner Regierung 1837 die Verfassung des Königreichs Hannover in Frage. Dabei empörte er sich über die neue Verfassung von 1833, welche noch unter seinem Bruder König Wilhelm IV. erlassen wurde. 
Der neue König Ernst August fühlte sich bei wichtigen Entscheidungen übergangen und machte dies gleich zu Beginn seiner Regierung im Juli 1837 in Hannover deutlich. Er prüfte die Verfassung und löste diese dann vier Monate nach seinem Regierungsantritt im Oktober auf. Dabei entließ er sieben protestierende Göttinger Professoren (Göttinger Sieben) und den Stadtdirektor von Hannover.
Die anfangs konservative Politik des Königs wurde aber im Laufe seiner Regierung von liberalen Gesetzen geprägt. Im Jahre 1848 bekam das Königreich Hannover unter König Ernst August die liberalste Verfassung seiner Geschichte. König Ernst August führte eine preußenfreundliche Politik. Er ging Bündnisse mit Preußen ein und übernahm preußische Traditionen in der hannoverschen Armee.
Unter König Ernst August wurde der Eisenbahnbau und der Beitritt zum Zollverein vorangetrieben. 
Ernst August war mit Friederike Prinzessin von Mecklenburg-Strelitz verheiratet. Sie war eine Schwester von Königin Luise von Preußen, die Frau von König Friedrich Wilhelm III. von Preußen. Aus seiner Ehe mit Friederike hatte Ernst August nur einen Sohn, den späteren blinden König Georg V.

Quellen: Welfen.de und Wikipedia



Historisch: Der junge Pharao Tutanchamun

Als Howard Carter 1922 im Tal der Könige grub

17. Mai 2020
Hannover, Bemerode
Tutanchamuns Herrschaft war nichts Besonderes, doch im Tode trug er mehr zum Interesse am Alten Ägypten bei als jeder andere Pharao.

Wenn nicht gerade sein prächtiges Grab entdeckt worden wäre, hätte der ägyptische Pharao Tutanchamun (ca. 1341 – 1323 v. Chr.) sicher nie eine derartige Berühmtheit erlangt, wie er sie heute auf der ganzen Welt genießt. Die Herrschaft des jungen Königs war nicht sonderlich bemerkenswert. Als er im zarten Alter von neun Jahren den Thron bestieg, litt das Reich noch unter den chaotischen Zuständen, die im Zuge der Reformen seines Vaters Echnaton entstanden waren. Der Pharao hatte der polytheistischen Kultur der Ägypter eine monotheistische Staatsreligion aufgezwungen. Ein königlicher Berater namens Eje schien den jungen Pharao anzuleiten und durch ihn auch seine eigenen Interessen vertreten zu lassen – insbesondere im Rahmen seines Erlasses, die Politik Echnatons rückgängig zu machen und den ursprünglichen Gottheiten samt ihren Tempeln wieder zu ihrem alten Glanz zu verhelfen.

Tutanchamuns plötzlicher Tod ist nach wie vor ein Mysterium, auch wenn sich zahlreiche Theorien darum ranken. Fiel er der Malaria zum Opfer? Starb er wegen eines Beinbruchs an Wundbrand? Wurde er von einem Streitwagen überfahren? Oder bei der Jagd von einem Flusspferd getötet? Was auch immer die Todesursache – es scheint so, als wäre der König hastig beigesetzt und dann ebenso schnell wieder vergessen worden.

3.000 Jahre später: Im Jahr 1922 entdeckt der britische Archäologe Howard Carter Tutanchamuns Grab im Tal der Könige. Der Fund macht allerdings weniger ob der Mumie des Pharaos Schlagzeilen, sondern eher aufgrund der reichen Grabbeigaben, die Carter als „seltsames und wundervolles Durcheinander von außergewöhnlichen und wunderschönen Objekten“ bezeichnete.

Der wertvollste und mittlerweile vermutlich bekannteste Schatz war die Totenmaske des Königs, in der mehr als neun Kilogramm Gold verarbeitet wurden. Andere Grabbeigaben sollten sicherstellen, dass er auch im Nachleben stark, reich und wohlgenährt war, beispielsweise ein Umhang aus Leopardenfell, vier Spielbretter, sechs Streitwagen, 30 Weinkrüge und 46 Bögen. Carter verbrachte fast ein Jahrzehnt damit, die 5398 Grabbeigaben zu katalogisieren.

Zwei Wanderausstellungen zu den Schätzen Tutanchamuns tourten in den Sechzigern und Siebzigern mit zahlreichen Grabbeigaben um die Welt und festigten den Ruhm des Pharaos. Dank seines prächtigen Begräbnisses trug Tutanchamun mehr zum Fortschritt der archäologischen Forschung und zum Interesse an der ägyptischen Geschichte bei als alle anderen Pharaonen zusammen.

Der Artikel wurde ursprünglich in englischer Sprache auf NationalGeographic.com veröffentlicht.

Quelle: National Geographic

Liebe: Dating-App´s, Geschäfte mit der Einsamkeit

Kostenlose Anmeldung verspricht ein Ende der Einsamkeit

17. Mai 2020
Hannover, Bemerode
Das Internet ist bekanntlich immer und überall präsent. Angebote für Singles, die einen Partner suchen gibt es mehr als genug.

Immer wieder wird man mit Werbung konfrontiert, in der eine "kostenlose Anmeldung" beworben wird. Das klingt sehr verlockend, aber mal ehrlich, anmelden kann man sich fast überall kostenlos, ist also nicht unbedingt neu.
Ein Portal wirbt lustiger Weise mit dem Slogan: "alle 11 Minuten verliebt sich ein Single über Parship". Das ist tatsächlich wohl auch so, jedenfalls Statistisch.
Die Vorgehensweise sich anzumelden um in den Dating-, oder Singlebörsen zu stöbern, ist fast immer die Gleiche. Einige persönliche Daten werden hinterlegt, natürlich ein aussagefähiges Bild geuploadet und schon kann es losgehen. So glaubt man jedenfalls.
Fast alle diese Portale haben eines gemein, den Kontakt zu Menschen ermöglichen, von deren Existenz man wahrscheinlich nie erfahren hätte. Und genau hier liegt die kostspielige "Falle". Um wirklich Kontakt zu jemanden aufzunehmen, wird es teuer. Jedenfalls für die männlichen Suchenden. Frauen sind immer fein raus, zahlen meist nichts.
Oft muss man ein Abo eingehen, deren Angebot kann verlockend aussehen. Günstige monatliche Kosten werden angezeigt, aber verschwiegen, dass man immer für ein ganzes Jahr im voraus zahlen muss. So werden aus € 6,99 monatlich mit der ersten Zahlung schon mal € 83,88 fällig. Eine kürzere Laufzeit des Abo´s, z.B. für 3 Monate, birgt natürlich auch enorm hohe Kosten.
Andere Portale werden mit kostspieligen Coin´s, Goldmünzen, oder ähnlichem am Leben gehalten. Um einen Kontakt herzustellen, benötigt man dann diese virtuellen Zahlungsmittel um überhaupt auf sich aufmerksam machen zu können und weitere Zahlungsmittel um jeden einzelnen Chat-Text schreiben zu können. Oft bekommt man auch Textnachrichten, die aber erst nach Zahlung mit dieser virtuellen Währung lesbar werden.
Irgendwo in den AGB´s, die sehr selten beachtet werden (aber immer als gelesen abgeharkt werden), steht dann auch noch der versteckte Hinweis, dass professionelle Mtarbeiter/-innen Fakeprofile erstellt haben und ebenfalls mitmischen um Chats und Nachrichten aufrecht zu erhalten. Erkennen kann man solche Mitarbeiter/-innen allerdings nicht. Zu erkennen geben diese sich auch nicht.
Ein großes Problem stellen auch die Fakeprofile dar, deren Ersteller böses im Sinn haben. Gemeint sind solche, deren Herkunft in fernen Ländern zu suchen ist. Mir begegneten oft angebliche Frauen aus dem östlichen Europa und dem afrikanischen Kontinent. Es wird versucht eine persönliche Bindung aufzubauen und auszubauen, um anschliessend auf die Tränendrüsen zu drücken um finanzielle Unterstützung zu erhalten. Alles nur fake, diese Frauen gibt es in der Regel nicht, es sind professionelle Betrüger am Werk, die mit der Einsamkeit von Menschen Profite machen wollen. Also Vorsicht!
In diesem Zusammenhang habe ich bereits am 30.09.2016 ein Interview mit Fabian Wenck von der Neuen Presse geführt.
Nachzulesen ist mein Interview hier: "Neue Presse"